Neuzugang in rot
Wer mich kennt oder der familien_schaf Seite auf Instagram folgt, weiß eh schon länger, warum es im Blog still geworden ist.
Mitte September zog hier ein kleiner Wirbelwind ein. Belissa, ein Eurasier Mädchen:

Gestatten: Belissa vom Tüttensee
Belissa kommt aus Bayern. Dort lebt eine Freundin von mir, welche Eurasier züchtet. Schon seit vielen Jahren sagte sie immer zu mir: „Wenn ich wieder mal Welpen habe, bekommst du ein liebes Mädchen von mir!“ Tja. Und jetzt waren die Jahre vorbei und Mama Clea brachte 5 entzückende Babys zur Welt.
Ich habe einige Zeit mit mir gekämpft, ob es der richtige Zeitpunkt ist. Charlie, unser schwarzer Großspitz, ist nicht gerade für seine Verträglichkeit oder sein sanftes Wesen bekannt. Dazu ist er schon weit über 12 Jahre alt und die Alterszipperchen machen sich immer deutlicher bemerkbar. Andererseits wusste ich ganz klar, dass ich von dieser Stelle nur diese eine Chance hatte, einen Welpen zu bekommen. Also fuhren mein Mann und ich im August an den Chiemsee und entschieden uns für Belissa.
Unheimlich schnell verflogen die nächsten Wochen und im September fuhren dann Tim (mein ältester Sohn) und ich los, um Belissa abzuholen. Charlie blieb bei meinem Mann. Die lange Fahrt wollte ich ihm nicht zumuten. Das Gefühl bei mir war ganz seltsam. In meinem Kopf kreisten ständig Fragen wie „Was mache ich hier eigentlich?“, „Ist das der richtige Weg?“, „Kann ich Charlie das zumuten?“, „Sind wir die richtige Familie für Belissa?“, „Ist sie der richtige Hund für uns?“, „Was ist, wenn es gar nicht mit den beiden Hunden klappt?“, usw, usw, usw,…
Und dann saß ich plötzlich mit einem heulenden Hundebaby im Wohnmobil Richtung nach Hause. Ganz ehrlich, teilweise heulte ich echt mit. Vor Mitleid mit dem kleinen Wesen, das gerade seine ganze bis dahin bekannte Welt verloren hatte und aus Rührung und Freude, was da nun auf uns zukommen mag.
Je näher unser Zuhause kam, umso nervöser wurde ich. Und, ich nehme das Ergebnis vorweg, es war völlig umsonst. Charlie freute sich so sehr, dass ich zurück war, dass er Baby Belissa kurz beschnüffelte, dann aber eher uninteressant fand. Ihm war auch egal, dass sie in seinem Garten oder Haus war. Hauptsache sein Fraule war wieder da! Auch eine kurze Runde die Straße hoch und runter, meisterten die beiden problemlos.
Die nächsten Tage ging es viel um gegenseitiges Kennenlernen.

Belissa durfte mit Friederikes Hilfe die Schafe kennenlernen und die Schafe natürlich sie.

Charlie und Belissa durften sich kennenlernen, worauf nicht immer beide Lust hatten 😉

Und wir durften lernen, dass wir eine Mischung aus Seehund und Dreckferkel bekommen haben 🙂
Belissa hat eine gaaaaanz große Vorliebe für Wasser. Egal ob im Haus oder draußen. Seit sie da ist, ist ein Teil unseres Wohnzimmers nass. Nein, nicht was ihr denkt. Pipi wird brav draußen gemacht! Nein. Sie liebt ihren Wassernapf. Da kann man wunderbar mit den Füßen das Wasser raus schaufeln, man kann auch Spielzeug einweichen und dann durch das Zimmer werfen. Am allerliebsten trinkt sie aber oder rührt zumindest mit dem Schnäuzchen im Napf herum. Dann vergisst sie grundsätzlich, dass da noch Wasser im Mäulchen ist, wenn sie wieder losrennt. Ich war noch nie so froh um unseren Fliesenboden! Alles mit Holz oder Teppich wäre wohl schon lange komplett ruiniert. Okay, die Fliesen sind nass total rutschig und ständig beschwert sich jemand über nasse Socken, aber immerhin hat das Welpchen Spaß!
Rasend schnell vergeht die Zeit und das kleine 6kg Baby hat heute knapp10kg mehr und ist fast so groß wie Charlie. Zumindest passt sie nicht mehr unter ihm durch. Anfangs konnte sie das einfach so machen: Anlauf und zack unter dem Großen durch. Seitlich oder von hinten zwischen den Beinen durch. Irgendwann musste Charlie bei diesen Aktionen einen Buckel machen und drohte mehrfach umzukippen. Fand er weniger gut und sagte ihr das dann auch. Jetzt hat sie es verstanden und lässt es sein. Die beiden verstehen sich besser als ich jemals gedacht hätte. Nur für wilde Tobereien ist der Senior nicht mehr zu haben. Er würde zwar schon noch manchmal gerne mitmischen aber es ist dann doch schnell zu viel für seine alten Knochen. Insgesamt hat sich unser Alltag nun irgendwie eingespielt und in manchen Alltagssachen eine Routine gebildet.

Charlie guckt dezent genervt, während Belissa der Schalk aus den Augen schaut 🙂
Ich hoffe, dass wir nun wieder mehr Zeit für die Schafe finden werden. Das habe ich in den letzten Wochen echt vernachlässigt und es fehlt mir auch. Es ist halt nicht immer einfach, allem und jedem gerecht zu werden. Familie, Arbeit, Haus, Garten, 3 Katzen, 2 Hunde und zeitaufwändige Hobbies wie die Spinnerei,… Manchmal wünsche ich mir 48 Stunden Tage!

Kurz bei den Schafen im Stall vorbeischauen!
Aber ehrlich, jedes meiner Tiere ist es Wert, dass ich meine Zeit investiere! Und keines von ihnen möchte ich missen. Und dann sehen zu können, dass (zumindest meistens) Harmonie herrscht, ist einfach wunderbar!

Lilli schaut zu, wie Belissa das Katzenspielzeug gewissenhaft in seine Einzelteile zerlegt.
Ich bin gespannt, was uns die Zukunft bringen wird. Wie der kleine Wirbelwind sich entwickeln wird. Und natürlich hoffe ich, dass Charlie noch lange einigermaßen fit bleibt!
Auf Insta findet ihr immer wieder Fotos von Belissa, falls ihr sehen wollt, wie sie groß wird.

Wobei, richtig klein ist sie ja nicht mehr. Schon fast ein großes Mädchen!