Und es war Winter…
Der Einzug in den Stall letzten Herbst hätte gerne etwas später kommen können. Vieles war noch nicht ganz fertig aber das Wetter hatte andere Pläne. Die Schafe standen draußen im Schnee und mussten mit Heu zugefüttert werden.
Aber wie heißt es „Improvisieren ist alles!“ und genau nach dem Motto verlief dann der Winter im Stall. Einige Sachen, wie die Wassertränken, Trennwände, Futterraufen oder so mussten auf die Schnelle fertig gestellt werden. Aber egal, irgendwie hat alles funktioniert und den Schafen hat es an nichts gefehlt!
Sie genossen den warmen Stall mit Vollpension und Friseur.
Kurz vor Weihnachten kam der Scherer und so war der Platz an den Raufen nicht mehr gar so eng. Was so ein bisschen Wolle doch ausmacht! 😉
Und im Januar begann dann die Lammzeit. Etwa 80 Lämmer wurden geboren. Wobei es anfangs seltsamerweise fast nur Böcklein waren. Aber mit der Zeit waren die Geschlechter ausgeglichen und die Mädchen sind nun in der Überzahl. Der Papa der Lämmer war ein gescheckter Bock und hat vielen seiner Kinder lustige Punkte und Muster vererbt.
Meist ging bei den Geburten alles gut aber es gab leider auch Probleme wie tote Lämmchen oder Mamas, die ihre Babys nicht haben wollten. Diese wurden dann mit der Flasche aufgezogen, was ein riesiger Aufwand ist. Zeitlich und finanziell gesehen. Auch jetzt im Mai sind noch Lämmer im Stall. Einige mit Mamas und ein paar Flaschenkinder.

Der Kindergarten am Stall
Der Rest der Herde ist auf verschiedenen Weiden verteilt. Da ist einmal die große „Merinoherde“, die ihre Weidensaison in Neufra beginnen durfte. Die Zwergengruppe mit den Wallisern ist in diversen Obstbaumgärten unterwegs und die Ziegen haben ein paar Aufgaben in Sachen Landschaftspflege und Hecken.

Die große bunte Herde

Der Hecken-Spezial-Trupp
Ich glaube, wenn ein Schäfer im Sommer draußen auf den Weiden unter teilweise üblen Bedingungen Zäune auf- und abbaut, widerspenstige Schafe und Ziegen überredet von A nach B zu gehen, Wasserfässer über kaum vorhandene Wege auf steilen Wiesen platziert, wünscht er sich, dass die Schafe alle zusammen friedlich im Stall stehen und zufrieden Heu kauen.
Wenn die Schafe im Winter im Stall stehen, Unmengen von Heu und Öhmd verputzen, ständig frisches Stroh als Einstreu brauchen und eine Rechnung nach der anderen vom Futtermittelhändler eintrudelt, wünscht sich jeder Schäfer, dass die Tiere endlich raus auf die Weide können!
Als nächstes steht das Ausmisten vom Stall an. Alles muss ausgeräumt und sauber gemacht werden. Da den ganzen Winter über ja immer nur Stroh eingestreut wurde, befindet sich da jetzt eine dicke, feste Schicht, die von den Schafen schön verdichtet wurde.
Dann muss noch geschaut werden, was gut war im Stall oder ob auch Sachen verbessert werden müssen.
Jede Zeit hat ihre Vor- und Nachteile. Ich bin gespannt, was die Sommersaison dieses Jahr an Überraschungen bereit hält. Drückt bitte alle die Daumen, dass es nur Positive sein werden!